Rot, gelb, blau und grün – vier Farbfelder leuchten seit wenigen Wochen auf dem Gelände der Spedition Carstensen. Sie ergeben einen rechten Winkel und helfen den Fahrern der großen Lastwagen beim Kampf gegen den toten Winkel – als Orientierungshilfen beim Einstellen der Spiegel. „Wir wollen in jedem Fall Sach- und vor allem Personenschäden vermeiden“, sagt Geschäftsleiter Christian Carstensen. „Uns liegt die Sicherheit sehr am Herzen.“
Auch erfahrene Fahrer staunen
Bei älteren Modellen fehlt ein Abbieger-Assistent, die neueren besitzen zumeist einen. Aber auch die beste Technik kann mal streiken. Deshalb gehört das Anfahren der Orientierungsfläche nun zu den festen Punkten für einen Kraftfahrer, bevor er mit dem Fuhrwerk aufbricht. Er muss den Haupt-, einen Front- und zwei Winkelspiegel so einzustellen, dass er stets die Schnittstellen zwischen zwei unterschiedlichen Farbfeldern erkennen kann. Dann sind die „toten Winkel“ vor dem Fahrzeug und auf der rechten Seite eliminiert.
Die ersten Erfahrungswerte brachten bereits überraschende Erkenntnisse. „Auch sehr erfahrene Fahrer mussten schon erkennen, dass sie vom Gefühl her nicht jeden Bereich mit den Spiegeln komplett abgedeckt hatten“, erklärt Viktor Kerner. Er ist bei der Spedition Carstensen unter anderem für Sicherheitsfragen rund um den Fuhrpark verantwortlich. Die bunte Fläche dient auch als Anlaufstelle für das eigene Ausbildungszentrum. Das Unternehmen bildet zwei Dutzend junge Menschen aus und bietet auch Fortbildungen für Lkw-Fahrer an.
Artikel: Jan Kirschner, sh:z
Auf dem Foto: Die Azubis David Ludzkowski (v.l.), Philippe-Oliver Hinrichs, Lea Sommerfeld, Jan-Michael Völlger (im Fahrzeug) sowie Christian Carstensen und Viktor Kerner.